Polizei Köln prüft meine Pressefreiheit – und unterstellt Pressemissbrauch

Am 24.07.2025 war ich wie so oft auf einer Demonstration unterwegs, um als freier Journalist und Blogger das Geschehen zu dokumentieren. Dabei ist mir etwas widerfahren, das ich so nicht erwartet hätte: Ein Polizeibeamter unterstellte mir vor Ort, ich würde die Presse missbrauchen. Eine klare Diffamierung meiner Arbeit und meines Engagements für unabhängige Berichterstattung.

Blogger Christopher S. 


Meine Arbeit als freier Journalist

Ich dokumentiere Versammlungen, fertige Fotos an, berichte in Artikeln und stelle mein Material auch Kolleg:innen zur Verfügung. Mein Blog ist mein Medium, auf dem ich regelmäßig über Geschehnisse informiere und zur Aufklärung beitrage. Ich habe eine offizielle Impressum-Seite und betreibe den Blog mit voller Verantwortung.

Gestern habe ich eine Pro-Palästina-Kundgebung am Bahnhofsvorplatz Köln kritisch begleitet. Während der Veranstaltung habe ich einer Kollegin, die eine Israelfahne trug, Hinweise und Tipps zum sicheren Umgang mit möglichen Gefahren gegeben. Aufgrund meiner jahrelangen Erfahrung mit solchen Einsätzen konnte ich mehrfach verhindern, dass die Fahne entrissen wurde – was schlimmere Konflikte und Eskalationen verhinderte. Dieses verantwortungsbewusste Handeln ist keine Einmischung, sondern Teil meiner Pflicht als Journalist vor Ort.

Die Polizei will meinen Status prüfen – ohne klare Auskunft

Der Beamte kündigte an, die Polizei werde meinen Presse-Status intern überprüfen. Auf die Frage, wie ich über das Ergebnis informiert werde, bekam ich keine klare Antwort – es hieß nur, man könne sich melden, falls die Polizei auf mich zukomme. Diese Intransparenz sorgt für Unsicherheit.

Erste Schritte – ich lasse mich nicht einschüchtern

Ich habe bereits vorsorglich erste rechtliche Schritte vorbereitet, sollte mir das Recht auf Pressefreiheit entzogen oder meine Arbeit behindert werden. Ich werde das nicht einfach hinnehmen, wenn meine journalistische Tätigkeit in Frage gestellt oder gar kriminalisiert wird.

Pressefreiheit ist ein Grundrecht, das für alle Journalist:innen gilt – unabhängig davon, ob sie für große Medienhäuser arbeiten oder als freie Blogger unterwegs sind.

Warum ich das öffentlich mache

Weil Einschüchterungsversuche gegen Pressevertreter:innen kein Einzelfall sind und die Öffentlichkeit wissen muss, was hier gerade passiert. Wenn freie Berichterstattung durch Behörden eingeschränkt wird, trifft das nicht nur mich, sondern unsere gesamte demokratische Gesellschaft.

Wer meint, unabhängige Berichterstattung durch solche Vorwürfe verhindern zu können, unterschätzt die Bedeutung von freier Presse und die Entschlossenheit, für dieses Grundrecht einzustehen.


Hinweis: Dieser Beitrag enthält persönliche Erfahrungen und Meinungen des Autors.


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