Störaktion in Synagoge und 26 Strafanzeigen bei Pro-Palästina-Kundgebung in Düsseldorf


Düsseldorf, 09. Oktober 2025 – In Düsseldorf kam es am Donnerstagabend zu einem größeren Polizeieinsatz auf einer Pro-Palästina-Kundgebung, die in 50 Metern zur Synagoge an der Zietenstraße stattfand. Zeitgleich lief dort eine Veranstaltung der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf mit dem deutsch-israelischen Publizisten und ehemaligen IDF-Sprecher Arye Sharuz Shalicar.

Die Polizei leitete im Zusammenhang mit der Kundgebung insgesamt 26 Strafverfahren ein – unter anderem wegen des Verdachts auf Volksverhetzung sowie das Verwenden verfassungswidriger Symbole. Grund für das Einschreiten waren auf Nachfrage von Blogger im Einsatz die Inhalte auf mitgeführten Fahnen, die entsprechende Straftatbestände erfüllten.

Eine Anti-Israel-Kundgebung 50 Meter von der Synagoge in Düsseldorf entfernt. Foto:/ Christopher S.

Zu der Kundgebung hatten verschiedene Einzelpersonen und Gruppen aufgerufen, darunter auch die Kleinpartei Mera25, wie aus einem entsprechenden Sharepic hervorgeht. Nach Schätzungen nahmen etwa 60 Personen an der Kundgebung teil. Einige der beteiligten Akteure gelten als regelmäßige Initiatoren der zweiwöchentlichen Demonstrationen in der Düsseldorfer Innenstadt.

Störaktion in der Synagoge – Konfetti-Bombe gezündet

Während der Veranstaltung in der Synagoge kam es zu einem weiteren sicherheitsrelevanten Vorfall: Vier Personen gelang es offenbar, sich durch die Zugangskontrollen zu schleichen. Nach Angaben der Veranstalter zündeten sie im Veranstaltungsraum eine sogenannte Konfetti-Bombe und störten damit gezielt den Vortrag von Arye Sharuz Shalicar. Diese Informationen stammen von Teilnehmern, die den Redakteur von Blogger im Einsatz vor Ort informierten.

Die Aktion wurde von der Gemeindesicherheit sowie alarmierten Polizeikräften schnell unterbunden. Die beteiligten Personen wurden aus dem Gebäude geführt und identifiziert. Ob gegen sie strafrechtlich ermittelt wird, ist derzeit Gegenstand der Prüfung.

Polizei prüft strafbare Aussagen

Neben der Symbolik auf Transparenten wird auch eine Redeaussage während der Kundgebung strafrechtlich bewertet. Ein Redner hatte von „Kräften des nationalen Widerstandes“ gesprochen, die „rechtmäßig das Volk Palästinas repräsentieren“ würden. Ob diese Formulierung strafrechtlich relevant ist, wird derzeit durch den Staatsschutz geprüft.

Nach Beobachtungen des Redakteurs von Blogger im Einsatz wurden zudem mehrere Auflagen der Versammlungsbehörde verletzt. So war unter anderem der Ruf „From the river to the sea, Palestine will be free“ zu hören – eine Parole, die in Deutschland als umstritten und in Teilen als antisemitisch eingestuft wird. Auch diese Äußerungen sollen im Hinblick auf eine mögliche Strafbarkeit geprüft werden.

Am Ende der Kundgebung waren zudem Rufe nach „Intifada“ und „Märtyrern“ zu hören – Parolen, die als Bezug auf gewaltsamen Widerstand gegen Israel verstanden werden können.

Die Polizei betonte, dass das Sicherheitskonzept rund um die Synagoge regelmäßig an aktuelle Gefährdungslagen angepasst werde. 


Quellen: Befragungen des Redakteurs, Bild/Videomaterial, Polizei Wuppertal  





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