"Wuppertal bis Gaza-Yalla Intifada: Wie ein antisemitischer Mob eine Mahnwache für Israel verhöhnte"
Bericht und Kommentar - Blogger Christopher S.
Ein Schlag ins Gesicht der Solidarität
Am Wuppertaler Hbf kam es am Freitag zu einem zutiefst verstörenden Vorfall. Eine stille, israelsolidarische Mahnwache wurde vergangenen Freitag nicht einfach nur gestört - sie wurde von einem lautstark agierenden Mob, bestehend aus Passanten und sogenannten Pro-Palästina-Aktivisten regelrecht verbal attackiert. Mit aggressiven Parolen, die zum Teil weit ins strafbare reichen, hetzte man gegen die Mahnwache und griff die Teilnehmer der friedvollen Mahnwache verbal an.
Was als friedliches und würdevolles Gedenken an die Opfer des größten Massakers an Juden seit dem Holocaust gedacht war, geriet unter den Angriffen von Hassparolen, Hetze und offener Drohung zur Bewährungsprobe für die demokratische Kultur dieses Landes.
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Gedenken an die immernoch 58 verschleppten Geiseln des 7. Oktober |
"Yalla Intifada" - Aufruf zum Terror von der Polizei akzeptiert?
Die verbalen Angriffe blieben nicht einfach nur bei lauter Präsenz. Aus dem Lager des Mobs ertönten Parolen wie "Yalla Intifada", "Wuppertal bis Gaza - Yalla Intifada" - ein offener Aufruf zur Gewalt gegen jüdisches Leben. Die israelsolidarischen Teilnehmer wurden als "Kindermörder" beschimpft - ein schwerwiegender antisemitischer Vorwurf, der weltweit zur Dämonisierung jüdischer Menschen dient.
Statt konsequent einzuschreiten, musste die Polizei die israelische Mahnwache mit starken Kräften schützen - griff aber nicht gegen die Störer ein. Im Gegenteil: Den Störern wurde von der Polizei eine Spontanversammlung gestattet - mitten am Ort des Gedenkens, in Hör und Sichtweite der Mahnwache.
Wohin driftet unsere Gesellschaft?
Wenn in Deutschland offen zum Mord an Jüdinnen und Juden aufgerufen wird, und der Staat mit Zurückhaltung reagiert - dann ist das mehr als ein politisches Versagen. Es ist ein moralisches. Dass sich jüdische oder israelsolidarische Menschen in deutschen Städten nur noch unter starkem Polizeischutz versammlen können - während sogenannte Pro-Palästina-Aktivisten mit Intifada-Rufen provozieren dürfen, sollte uns alle aufrütteln.
Ein Appell gegen das Vergessen
Was sich am Wuppertaler Hbf abspielte, darf nicht unter dem Deckmantel der "Meinungsfreiheit" oder "Spontanität" fallen. Es war ein gezielter Angriff - auf die Würde der Opfer, auf die freie Gesellschaft, auf jüdisches Leben in Deutschland. Gefragt ist jetzt die juristische und politische Aufarbeitung des Vorfalls.
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12 Teilnehmer der israelsolidarischen Mahnwache gedachten den Opfern des 7. Oktober |
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