Pro-russische Versammlung in Köln

Am vergangenen Sonntag fand an der Deutzer Werft in Köln eine pro-russische und Putin-treue Versammlung statt, an der mehrere Dutzend Teilnehmer teilnahmen, die anschließend unter dem Motto "Nie wieder Krieg" und mit Forderungen nach einem Ende der Kritik an dem Angriffskrieg gegen die Ukraine, einen Demonstrationszug durch die Kölner Innenstadt durchführten. Die Veranstaltung, der bereits ab Leverkusen ein Autokorso vorausfuhr, wurde von Rechtsanwalt und Politiker Markus Beisicht, dem Vorsitzenden der rechtsextremen Kleinstpartei „Aufbruch Leverkusen“, initiiert und geleitet. Die Partei wurde 2023 im Verfassungsschutzbericht als rechtsextreme Gruppierung mit überregionaler Bedeutung geführt, 2025 jedoch als überregional bedeutungslos eingestuft.

Blogger Christopher S. 

Ab 12:00 Uhr versammelten sich bereits einzelne Versammlungsteilnehmer auf der Deutzer Werft und schwenkten Sowjet- und Russlandfahnen. Ab 13:16 Uhr traf die Spitze des in Leverkusen gestarteten Autokorsos an der Deutzer Werft ein. Laut Informationen sollen sich an dem Autokorso rund 106 Fahrzeuge beteiligt haben. Viele der Fahrzeuge waren mit Russland- und Sovietfahnen bekleidet. Zu Anfang waren bis zu 300 Teilnehmer anwesend. 

Demonstration kurzfristig gestoppt 


Viele der anwesenden Versammlungsteilnehmer trugen anfangs sovietische Uniformen und entsprechende Heeres-Hüte. Daher erläuterte die Polizei um 13:40 Uhr mit einer entsprechenden Lautsprecherdurchsage, dass die Versammlung aufgrund des paramilitärischen Erscheinungsbildes nicht starten kann. Entsprechende Uniformen und Hüte mussten abgelegt werden. Auf die gültige Rechtssprechung wurde Bezug genommen.


Ukrainischer Gegenprotest an der Deutzer Werft


Parallel zur Versammlung der rechtsextremen Kleinstpartei "Aufbruch Leverkusen", positionierte sich auch ein pro-ukrainischer Gegenprotest an der Deutzer Werft. Ein Zusammenschluss belarussischer und ukrainischer Personen zeigten Transparente mit Aufschriften wie: "PUTIN BOMBT - AFD RECHTFERTIGT". Viele hielten die symbolische weiß rot weiße Flagge des demokratischen Widerstandes in Belarus. Ein Symbol gegen das Lukaschenko Regime in Belarus. Auch viele Ukraine Fahnen waren zu sehen.

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Gegenproteste kritisieren russische Kriegspropaganda und Putins Angriffskrieg 


Mit klaren Botschaften wie: "Putin's Terror", kritisierte der Gegenprotest an der Werft vorallem den durch Putin entfachten Angriffskrieg auf die Ukraine im Jahr 2022. Auch der Anlass der Laufdemonstration wurde als Propaganda kritisiert und kritisch gesehen.
Neben dem Gegenprotest an der Deutzer Werft,  gab es entlang der Route ebenfalls mehrere lautstarke Gegenproteste, wie etwa auf der Cäcilienstraße/Ecke Kronengasse, wo etwa 30 Personen sich dem Gegenprotest anschlossen. Ein weiterer und weit größerer Gegenprotest positionierte sich auf dem Neumarkt. Dort warteten rund 100 Gegendemonstranten der eigentlichen "AfD-Verbot" Demonstration.

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Konsequenter Gegendemonstrant lief neben Pro-russischer Laufdemo 


NAFO Fella* Patrick lief als konsequenter Gegendemonstrant ununterbrochen neben der pro-russischen Laufdemonstration her und machte seinen Unmut freien Lauf. "Köln ist ukrainisch", "Donbass ist ukrainisch", "Saporischschja ist ukrainisch", rief Patrick und positionierte sich damit deutlich gegen die Ansichten der pro-russischen Demonstranten, die immer wieder "russia" riefen.
*NAFO Fella ist ein Internet Phänomen, dass gegen die Verbreitung russischer Kriegspropaganda und russischer Fehlinformationen arbeitet und diese vorrangig bekämpft.

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Russische Demonstranten sorgen für Eklat an NS-Gedenkstätte im Gremberger Wäldchen


Nachdem die pro-russische Laufdemo wieder am Ausgangspunkt angekommen war, machten sich einige der Teilnehmer zur NS-Gedenkstätte im Gremberger Wäldchen* auf, um den Opfern des Nationalsozialismus zu Gedenken. Dort warteten bereits Gegenprotestler direkt am Eingang der Gedenkstätte. Wie dem Blogger Christopher S. auf Nachfrage aufgebracht berichtet wurde, sollen Teilnehmer der pro-russischen Demonstration zuvor angebrachte Flaggen der  Ukraine, sowie des belarussischen Widerstandes abgerissen haben und zogen den Zorn der Gegenprotestler auf sich. In Folge kam es zu Rangeleien am Eingang der Gedenkstätte. Die Polizei hielt die pro-russischen Versammlungsteilnehmer daraufhin zeitweise fest.
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Pro-russische Demonstranten laufen über Massengrab 


Zum Entsetzen vieler Gegendemonstranten, liefen zeitweise immer wieder pro-russische Teilnehmer über das Massengrab der 74 beigesetzten Opfer des Nationalsozialismus, was wohl den Respekt zu den Opfern in Frage stellte.
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Unter lauter Kritik des Gegenprotests, dass die pro-russischen Demonstranten die Gedenkstätte missbrauchen würden und auch dort keine Nazi-Propaganda erwünscht sei, machten sich die pro-russischen Demonstranten schließlich auf den Heimweg.

Fotstrecke: 

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Quellen: Befragungen, Videoaufnahmen, externe Links

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