Köln: AfD-Wahlkampfveranstaltung am Wiener Platz – Gegenprotest dominiert

AfD-Wahlkampfveranstaltung in Köln-Mülheim – Gegenprotest deutlich größer


Am Samstag, dem 30. August 2025, veranstaltete die AfD eine Wahlkampfkundgebung auf dem Wiener Platz in Köln-Mülheim. Zu den Rednern zählten unter anderem der Bundestagsabgeordnete Stephan Brandner sowie der politische Aktivist Serge Menga. Nach Schätzungen von Reporter:innen vor Ort nahmen rund 60 Personen an der Kundgebung teil.

Der Gegenprotest war deutlich größer: Rund 1.000 Menschen versammelten sich, um gegen die Veranstaltung zu demonstrieren. Insgesamt waren vier Gegenkundgebungen angemeldet, darunter Initiativen wie „Köln gegen Rechts“ und „Mülheim gegen Rechts“ sowie die Jugendorganisationen der SPD, der Linken und der Grünen. Auch Vertreter:innen von „Die Partei“ und Bündnis 90/Die Grünen beteiligten sich.


Die AfD Köln traf sich zu einer Wahlkampfveranstaltung zusammen. Ein Gegenprotest formierte sich mit rund 1000 Teilnehmern

Bereits ab 16:00 Uhr trafen die ersten Gäste der AfD-Kundgebung ein, darunter Parteimitglieder und öffentliche Streamer wie der Kölner AfD-Stadtratskandidat Felix Helleckes. Parallel dazu versammelten sich die Gegendemonstrierenden, die mit Transparenten und Fahnen Präsenz zeigten. Bis 17:00 Uhr war der Platz überwiegend von Protestierenden gefüllt.

Der Wiener Platz in Köln-Mülheim ist hauptsächlich von Gegendemonstranten gefüllt.
Aufnahme des Gegenprotests - Blogger Christopher S. 


Serge Menga attackiert Gegendemonstranten


Am Ende der Kundgebung wandte sich der politische Aktivist Serge Menga an die Gegendemonstranten. Er bezeichnete sie als „Heuchler“ und „Verräter des Landes“ und erklärte, die AfD werde das Land dauerhaft verändern. Die Äußerungen lösten laute Pfiffe, Zwischenrufe und empörte Reaktionen aus und prägten die abschließende Stimmung der Veranstaltung.
Der politische Aktivist Serge Menga hält eine Rede in der er den Gegenprotest als "Heuchler" und "Verräter des Landes" beschimpft 

Teilnahme von Mitgliedern der ADJ

Unter den Besucher:innen befanden sich nach Beobachtungen auch Mitglieder der Gruppe „Alternative Deutsche Jugend“ (ADJ), einer nach Angaben von Sicherheitskreisen extrem rechten Vereinigung aus dem Kölner Raum. Gegen einzelne Mitglieder laufen demnach mehrere Verfahren bei der Staatsschutzabteilung. Nach Informationen, die aus Gründen des Quellenschutzes nicht näher benannt werden können, zeigen sich Mitglieder der ADJ auf sozialen Medien mit Waffen.
Während der Veranstaltung berichtete der Redakteur des Blogs „Blogger im Einsatz“, dass er kurzzeitig bei seiner Arbeit behindert wurde.

Mehrere Vertreter der "Alternative Deutsche Jugend" (ADJ) bedrängten gestern kurzzeitig den Redakteur und Blogger von Blogger im Einsatz.

Screenshot aus sozialen Medien: Mitglieder der Gruppe ADJ posieren vermummt, einer von ihnen hält ein Messer in der Hand. Eine zweite Person posiert mit einem Teleskopachlagstock. Die Namen wurden aus rechtlichen Gründen unkenntlich gemacht.
Screenshot aus sozialen Medien: Mitglieder der Gruppe ADJ posieren vermummt, einer von ihnen hält ein Messer in der Hand. Eine zweite Person posiert mit einem Teleskopachlagstock. Die Namen wurden aus rechtlichen Gründen unkenntlich gemacht.


Zusammenfassung

Die AfD-Kundgebung blieb mit rund 60 Teilnehmenden vergleichsweise klein, während der Gegenprotest deutlich größer war. Die verbalen Attacken von Serge Menga und die Teilnahme von Mitgliedern der ADJ, die in der Vergangenheit bewaffnet auf Social Media posierten, prägten die Wahrnehmung der Veranstaltung und lieferten zusätzlichen Kontext für die Sicherheitsbeobachtungen vor Ort.


Quellen

Eigene Beobachtungen des Bloggers von Blogger im Einsatz vor Ort

Informationen von Betroffenen (anonymisiert)

Eigene Aufzeichnungen von Redebeiträgen auf der Veranstaltung

Angaben von Betroffenen (z. B. Redakteur des Blogs „Blogger im Einsatz“)


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